Felix zündete die Kerze auf dem Adventskranz an. „Darauf habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut“, sagte er und lächelte Sina an, die ihm gegenübersaß. Sina klatschte in die Hände und stand auf. Sie ging durch das Heim und rief den Kindern zu, sie möchten bitte in das große Wohnzimmer kommen. Schnell eilten alle hin. Bei schöner Weihnachtsmusik, leckeren Keksen und großen leuchtenden Kinderaugen begann die Adventsfeier. Sie spielten „Mensch ärger dich nicht“, später kam der Weihnachtsmann und verteilte Geschenke an alle Kinder. Am Abend wurde Felix abgeholt und erzählte seiner Mutter, was er erlebt hatte.
„Mama, wir hatten einen so schönen Nachmittag im Kinderheim. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sich alle gefreut haben, als der Weihnachtsmann kam. Es tut mir so leid für alle Kinder, die nicht mit ihrer eigenen Familie zu Hause Weihnachten feiern können. Ich wünsche mir für die Kinder aus dem Heim, dass sie alle im nächsten Jahr bei ihrer Familie sind. Das werde ich auf meinen Wunschzettel an den Weihnachtsmann drauf schreiben. Wohnt der eigentlich noch in Himmelstür?“
„Ja, natürlich wohnt er noch in Himmelstür. Aber vielleicht können wir ja auch den Kindern zu Weihnachten eine Freude machen“, antwortete Felix‘ Mutter.
„Das ist eine schöne Idee, Mama. Wollen wir die Kinder aus dem Heim am Weihnachtsabend zu uns nach Hause einladen?“, schlug Felix vor.
„Das ist ein toller Vorschlag“,entgegnete seine Mutter, „aber alle Kinder bekommen wir bei uns nicht unter.“
Felix guckte traurig. „Lass uns gemeinsam überlegen wie wir alle Kinder aus dem Heim zu Weihnachten in Familien unterbringen können“, schlug seine Mutter vor.
Felix antwortete: „Vielleicht können wir in unserem Dorf fragen, ob jemand Lust hätte, ein Kind ohne Eltern aufzunehmen?“
„Ja, das könnten wir machen! Aber die Frage ist, ob wirklich so viele Familien ein anderes Kind an Weihnachten zu Hause haben wollen.“
Sie versuchten es mit Felix‘ Einfall. Zusammen mit seiner Mutter klingelte er an den Türen der Dorfbewohner und sie erzählten ihnen davon. Viele Bewohner waren begeistert und versprachen, mitzumachen.
So gingen die Menschen gemeinsam zum Kinderheim und klopften an die Tür.
Die Betreuer machten auf und fragten erstaunt: „Was macht ihr ganzen Leute zu dieser späten Zeit an Weihnachten hier?“. Felix und die Dorfbewohner erklärten den Plan. Und er funktionierte. Alle Kinder wurden auf verschiedene Familien verteilt.
Alle, bis auf drei, die lieber im Kinderheim feiern wollten. Die Leute entschieden, dass jeder eine Geld- oder Sachspende an die Betreuer gibt und diese damit den Kindern, die in ihrer gewohnten Umgebung bleiben wollten, auch eine Freude machen konnten.
So feierten alle glücklich, mit einem Strahlen im Gesicht und wünschten sich gegenseitig: „Frohe Weihnachten!“