3-Minuten-Kirche am 07. März 2021
 
 
Fasten ist etwas, das wohl nur wenige machen obwohl es allen sehr gut tun würde. Denn Fasten tut Körper und Geist gut. Der Körper profitiert, wenn wir Dinge weglassen oder zumindest reduzieren, von denen wir selber wissen, dass sie uns nicht gut tun. Fasten ist eine Erholungskur für den Körper.
 
Aber auch dem Geist tut Fasten gut. Fasten kann unsere Wahrnehmung verändern. So gibt uns der bewusste Verzicht eine neue Wertschätzung für die guten Dinge, die wir sonst im Überfluss (und oft ohne große Aufmerksamkeit darauf zu verwenden) zu uns nehmen. Wir lernen, das vermeintlich Selbstverständliche neu zu schätzen und zu genießen.
 
Fasten ist aber auch eine spirituelle Übung. Denn Fasten bedeutet, dass wir uns selbst überwinden; dass wir uns Grenzen setzen und beschränken. Etwas, das wir Menschen eigentlich nicht so gerne tun. Denn wir neigen zur Maßlosigkeit - und meist sind es erst die negativen Folgen, die uns zur Vernunft bringen. Viele hören erst mit dem Rauchen auf, wenn die Lunge zu sehr ächzt. Manch einer denkt erst über Sport und gesunde Ernährung nach, wenn die körperlichen Beschwerden oder die Wampe zu groß geworden sind. Und die Menschheit als Ganze wird allem Anschein nach auch erst die maßlose Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt einstellen, wenn die Folgen nicht mehr zu verleugnen und auszuhalten sind.
 
Der Wert des Fastens liegt darin, dass wir uns selber beschränken ohne Notwendigkeit. Solch einen freiwilligen Verzicht zu üben, macht stark. Denn wer gelernt hat, ohne Not zu verzichten und seinen Gelüsten nicht zu folgen, wird es um so leichter tun können wenn es geboten ist.
 
Fasten lehrt uns Bescheidenheit und Abstand zu nehmen, von alteingesessenen Gewohnheiten. Das ist nicht immer angenehm, aber immer gut für uns. Denn Gewohnheiten fühlen sich vielleicht gut an, aber sie können uns träge werden lassen. Fasten hingegen lockt uns immer weider aufs Neue raus aus unserer Komfort-Zone.
Deshalb ist Fasten eine gute Sache, die wir nicht nur in den Wochen vor Ostern in den Blick nehmen sollten. Denn: ein bisschen weniger geht immer!
 
Ihr/ euer Pastor
                             

Monatsspruch August 2023

Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.