3-Minuten-Kirche am 18. Juli 2021

3-Minuten-Kirche am 14. Juli 2021
Foto: falco/Pixabay
„Liberté, Égalité, Fraternité! - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!“ Diese drei Worte sind der Wahlspruch der französischen Republik und finden sich auf Münzen, Briefmarken und öffentlichen Gebäuden wieder. Ihren Ursprung haben sie in der französischen Revolution, die am 14. Juli 1789 mit dem Sturm des einfachen Volkes auf die Bastille in Paris begann. Zugegeben, es ist viel Blut geflossen um die Menschenrechte und diese drei Worte, die sie zusammenfassen, in Politik und Gesellschaft ankommen zu lassen. Und es war ein langer Weg dahin, dass sie auch akzeptiert und weitergetragen wurden.
Freiheit, auch Meinungs – und Religionsfreiheit, Menschenwürde und Nächstenliebe sind Werte, die nicht nur in Frankreich, sondern auch bei uns und in vielen anderen Ländern, einen hohen Stellenwert haben.
Leider ist das nicht überall so, auch nicht in Europa. Das wurde gerade bei der Fußball-EM sehr deutlich sichtbar. Ich finde es bedenklich, dass Geld und Profit einen höheren Stellenwert hatten als Menschenrechte, allen schönen Worten zum Trotz.
Es ist noch nicht so lange her, dass auch in unserem Land die Menschenrechte mit Füßen getreten wurden und von Meinungsfreiheit keine Rede sein konnte. Esther Bejarano, die am Wochenende gestorben ist, hat sich als Holocaust-Überlebende bis zuletzt dafür eingesetzt, dass diese Zeiten nicht wiederkommen. Es ist an uns ihr Anliegen ernst zu nehmen und weiter zu tragen.
In den letzten Monaten sind mir zwei biblische Worte besonders wichtig geworden:
„Alles nun, was ihr wollt, dass es euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun.“ Das ist die sogenannte „Goldene Regel“ aus dem Matthäusevangelium. Das andere ist das Doppelgebot der Liebe aus dem Markusevangelium: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Nächstenliebe bedeutet für mich auch, sich einzusetzen für andere und dafür, dass wir alle weiterhin in Freiheit leben können und alle die gleichen Rechte und Chancen haben. Das ist nicht selbstverständlich und daran sollten wir uns immer mal wieder erinnern.
Es grüßt herzlich Pastorin
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Eine Legende besagt: Als man das Münster zu Freiburg baute, wurden drei beteiligte Steinmetze nach ihrer Arbeit gefragt. Auf die Frage „Was machst du da?“ antwortete der Erste, der Quader für die Mauern der Wand zurecht haute „Ich haue Steine.“ Ein Anderer mühte sich damit ab, Blöcke für eine kleine Säule an der Tür rund zu schlagen. Auch ihn fragte man „Was machst du da?“ Seine Antwort „Ich verdiene Geld für meine Familie.“ Ein Dritter schließlich bückte sich über das Ornament einer Kreuzblume für den Fensterbogen. Auch ihm wurde die Frage gestellt „Was machst du da?“, woraufhin er antwortete „Ich baue am Dom.“


