3-Minuten-Kirche am 14. Februar 2021
Mensch, tat das gut, die Sonne in diesen Tagen! Der Blick in die Zukunft ist durch Corona ziemlich eingetrübt. Und auch der Himmel über uns war lange düster und verhangen. Dazu der starke Schneefall, der den Bewegungs-spielraum zusätzlich weiter einschränkte. Und dann am Dienstag strahlend blauer Himmel und Sonne. Das ließ die strenge Kälte draußen glatt vergessen. Und auch das andere Dunkel trat zurück.
So ist das mit dem Licht in der Dunkelheit. Und viel mehr noch als beim Licht der Sonne - so die Verheißung - mit dem Licht in der Dunkelheit, von dem unser christlicher Glaube Zeugnis gibt, das da zu finden ist, wo Gottes Gegenwart zur Erfahrung wird.
Wie das geht?
Nun, wir alle kennen, wie sehr ein Mensch sich verändert, wenn er von Herzen in einen anderen verliebt ist, ihn von Herzen schätzt. Der/die frisch verliebte Jugendliche, die freudigen Eltern eines Babys. Das geliebte Gegenüber erfüllt das Leben. Es bewegt, beschwingt mehr noch, als es das Licht der Sonne kann. Das wirkt selbst in düsteren Tagen. Das kann man an Liebenden erleben. Die Beziehung zum geliebten Kind, Freund, Partner ist wie eine lichte wärmende Sonne in ihrem Leben.
Nun haben alle schönen menschlichen Beziehungen dennoch immer ihre Schattenseiten. Trennung, Enttäuschung, Sorge um die Beziehung, um den/die andere/n gehört unausweichlich dazu.
Es gibt aber die Liebesbeziehung, der all diese Schattenseiten fehlen. Eine Beziehung, die jeder Mensch von jung bis alt leben kann, in der alle willkommen sind, ja freudig erwartet werden. Und das ist die Beziehung zu Gott, der uns wie ein liebender Vater zugewandt ist. Gott, wie Jesus uns zu erkennen gegeben hat.
Im Buch Richter im Alten Testament steht, was mit denen passiert, die sich auf eine Beziehung zu Gott von Herzen einlassen und in ihr leben, aus ihr schöpfen: Die Gott den Herrn lieb haben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht (Richter 5, 31).
Zu werden wie die aufgehende Sonne, die Licht und Wärme bringt und Dunkelheit und Kälte vertreibt - welche Verheißung! Was die wärmende Sonne bewirkt, das haben wir gerade erlebt. Damit wir selbst wie eine aufgehende Sonne werden können, müssen wir erst einmal innerlich von Licht und Wärme erfüllt werden. Bei Liebenden passiert das. Bei Gott liebenden und sich von Gott geliebt Glaubenden passiert das auch nur ohne alle Schattenseiten sonstiger Liebe. Denn diese Beziehung ist von Gott her unverbrüchlich, dafür ist er sogar ans Kreuz und in den Tod gegangen. Ja, diese Beziehung übersteht sogar das Ende, den Tod, weil Gott, der uns in die Beziehung zu sich einlädt, das Leben selbst ist.
Wie man diese Beziehung entstehen, wachsen lässt?
Nun, wie jede andere Beziehung auch. Durch Wahrnehmen des Gegenübers mit Herz und Sinn, durch Zeit haben und nehmen für den anderen, durch Teilen dessen, was das Leben ausmacht, das im Gespräch sein, aneinander festhalten in dick und dünn. Wir alle wissen wie das geht. Nun nur nicht allein im Blick auf einen Menschen, sondern im Blick auf Gott.
Tolle Perspektive!
Die Sonne geht auf!
Licht und Wärme im Dunkel, in unserem Leben, in dieser Welt, in der Zukunft, die uns doch nur zu Gott führen kann und wird.
Herzlich grüßt Ihr Pastor
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3-Minuten-Kirche am 07. Februar 2021
Seit der Absetzung der „Lindenstraße“ ist der „Tatort“ die letzte große Kultsendung im deutschen Fernsehen. Mit durchschnittlich 10 Millionen Zuschauern gehört die Sendung zu den Quoten-Bringern im öffentlich rechtlichen Fernsehen.
Der Tatort ist ein Märchen für Erwachsene. Auch wenn die Drehbuchautoren sich noch so viel Mühe geben, die Dramatik so interessant und unvorhersehbar wie möglich zu gestalten, weiß doch jeder schon bevor es losgeht, wie es ausgeht: Am Ende wird der Mörder überführt. Am Ende muss das Gute siegen. Das Böse muss überführt, entlarvt und gefangen genommen werden.
Der Tatort ist wie letztlich jeder Krimi ein modernes Märchen, das davon erzählt, dass das Böse auf der Strecke bleibt und das Gute sich behaupten kann. Wobei in Deutschland tatsächlich mehr als 90% aller Mordfälle aufgeklärt werden.
Aber sonst? Es gibt vieles, was eigentlich nicht sein darf, was verboten gehört, was Leben zerstört, was man als böse bezeichnen kann: Unterdrückung, Misshandlung, Ausbeutung der Armen, Unrecht jeder Art, Schändung der Natur… die Liste ließe sich fortsetzen. Unsere Welt gleicht einem Krimi mit ungewissem Ausgang.
Nimmt das Ganze ein gutes Ende oder wird das Gute siegen?
Ich glaube: Ja, am Ende wird sich das Gute und die Liebe durchsetzen. Mit meinem Optimismus bin ich nicht allein. Auch Paulus war zuversichtlich, dass das Gute stärker ist als das Böse. So schreibt er „Überwinde das Böse mit dem Guten!“ (Röm. 12,21b). Das Gute ist stärker als das Böse. Das ist die Überzeugung des Paulus. Und das ist mein Hoffnung für diese Welt. Es bleibt abzuwarten und auszuhalten, welche Finten das Böse legen wird und wie lange es sein Spiel noch treiben kann. Ich bin mir aber sicher: Was für einen Tatort gilt, gilt auch für die Geschichte von Gottes guter Schöpfung: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende“ (Oscar Wild)
Ihr/ euer Pastor
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